Archiv für den Monat: Mai 2011

822. Hamburger Hafengeburtstag eröffnet – Künftig noch mehr Prominente

Quelle: Mein Beitrag in der Printausgabe der WELT, 7. Mai 2011

Bei Kaiserwetter und mit dem norwegischen Kronprinzen Haakon als prominenten Gast begann am Freitagnachmittag (6. Mai ) der bislang größte Hamburger Hafengeburtstag. Rund 330 große und kleine Schiffe, mehr als eine Million Gäste aus dem In- und Ausland und 500 Schausteller werden bis zum Sonntag den 822. Geburtstag des Hamburger Hafens feiern. Fulminantes Finale bildet die Auslaufparade am Sonntag (Beginn: 17.30 Uhr), die von der „Queen Mary 2″ angeführt wird. Wenn es nach den Plänen der Behörde für Wirtschaft und Arbeit geht, hat der Hamburger Hafengeburtstag allerdings noch längst nicht sein ganzes touristisches, kulturelles und wirtschaftliche Potenzial ausgeschöpft. Künftig soll das Hafenjubiläum, das erst seit Ende der 1970er-Jahre als große Party gefeiert wird, zum zentralen gesellschaftlichen Ereignis in der Hansestadt ausgebaut werden.

Wie Michael Jenke, in der Behörde unter anderem für Volksfeste und Sonderveranstaltungen zuständig, der „Welt“ sagte, wollen die Veranstalter demnächst noch stärker auf den nationalen und internationalen Prominenten-Faktor setzen. „Gesehen und gesehen werden – so dürfte das Motto bei vielen Gästen in den nächsten Jahren lauten“, sagte Jenke. Dabei soll es besser ausdifferenzierte Angebote für einzelne Zielgruppen geben, von den Älteren bis zu Familien mit Kindern.

Damit der Hafengeburtstag noch erfolgreicher wird, plant die Stadt auf der Basis eines internen Thesenpapiers bis zum Jahr 2016 stärkere Hinwendung zum Maritimen. „Für uns heißt das: Zurück zu den Wurzeln! Der Hafen ist unsere Bühne“, so Jenke. Hintergrund: Vor zwei Jahren hatte die Schweizer Kunstflugstaffel am Hamburger Himmel für ein umstrittenes Spektakel gesorgt. Von solchen himmlischen Plänen wollen die Veranstalter offenbar künftig absehen.

Zudem streben sie an, dass der jährliche Hafengeburtstag stärker als bisher in der ganzen Stadt erlebt werden kann. Das bedeutet zwar nicht, dass nun auch der Stadtpark zur Festmeile wird. „Aber wir wollen die Höhepunkte wie Schlepperballett und Auslaufparade auf öffentliche Bildschirme am Flughafen und im Hauptbahnhof übertragen“, so Jenke.

Dass Hamburg seinen Hafen als Volksfest feiert, geht auf die Idee des damaligen Wirtschaftssenators Wilhelm Nölling zurück, der das Fest 1977 mit Würstchen- und Bierbuden an den Landungsbrücken aus der Taufe hob. „Ein Schub erlebte das Fest, als die Hamburg Messe mit ihrer Erfahrung bei Großveranstaltungen 1994 die Organisation übernahm“, erinnert sich Hans-Werner Burmeister, Vorstand des Hamburger Tourismus-Verbandes. Bald kamen jedes Jahr noch mehr Schiffe und noch mehr Besucher. Nach einer Erhebung der Hamburg Messe verzeichnet die Hotellerie wegen des Hafengeburtstages gut 176. 000 zusätzliche Übernachtungen, ist der durchschnittliche Besucher 31,5 Jahre alt und gibt jeder Gast rund 26 Euro aus.

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Positiv beurteilt Trendforscher Professor Peter Wippermann die Vielfalt des Festes. „Man kann den Hafengeburtstag wie im Ballermann auf Mallorca feiern, aber auch im Yachtclub zelebrieren.“ Aus dem ursprünglich hanseatischen Fest sei ein „großes nationales Event“ geworden. Für die Zukunft prophezeit Wippermann dem maritimen Spektakel noch mehr Potenzial: „Kreuzfahrtschiffe werden eine größere Rolle spielen. Die Elbphilharmonie wird zur Kathedrale des Hafengeburtstages. Und ich rate allen, schon jetzt ein Hotelzimmer für den Hafengeburtstag in zehn Jahren zu buchen.“Bereits Sonnabend (13 Uhr) startet vor der Kulisse der Hafencity und Landungsbrücken der BMW Sailing Cup mit 90 Teilnehmern. Die weltweit größte Amateurregatta-Serie sei inzwischen ein fester Bestandteil des Hafengeburtstages geworden, sagten Thomas Michael Koller, Leiter von BMW-Sportmarketing Deutschland, und Matthias Detje von der BMW-Niederlassung in Hamburg – ab geht es also auf und an die Elbe!

Weihbischof: Bin Ladens Tod ein „Fanal für das Ende von Terror und Gewalt“

Quelle: Katholische Nachrichtenagentur KNA, 3. Mai 2011

 Der Tod von Osama bin Laden ist nach Ansicht des Hamburger Weihbischofs Hans-Jochen Jaschke ein Fanal für das Ende von Terror und Gewalt im Namen Gottes. „Osama bin Laden ist ein Opfer der Schrecken und der Saat der Gewalt geworden, die er über ungezählte Unschuldige gebracht hat“, sagte Jaschke in Hamburg. Christen und Muslime müssten sich darüber einig sein, dass ein solcher Missbrauch des Namens Gottes die Religion beschädige und schließlich ihren Tod bedeute. „Nur ein friedliches Zusammenleben und der Dialog bringt uns weiter“, so Jaschke, der auch Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für den Dialog mit den Muslimen ist.

Zu einem Klima des Misstrauens, das viele Muslime seit den Anschlägen des 11. September 2001 gegenüber dem Islam beklagen, sagte Jaschke: „Christen lassen es nicht zu, dass ein Generalverdacht über Muslime in unserem Land und weltweit ausgesprochen wird.“ Als Bischöflicher Beauftragter für den Dialog mit den Muslimen mache er viele gute Erfahrungen. „Wir sprechen miteinander und spüren, dass wir Vertrauen zueinander haben dürfen.“ Diese Entwicklungen dürften nicht gestört werden.

Er selber habe den 11. September als einen Tag des Schreckens in Erinnerung, sagte der Hamburger Weihbischof. Die Bilder im Fernsehen, die Nachrichten, hätten eine Weltuntergangsangst geweckt. „Besonders bitter war zu hören, dass einer der Hauptattentäter, Muhammed Atta, unter uns in Hamburg gelebt und sich ganz in der Nähe von mir in der Moschee auf dem Steindamm auf das Attentat vorbereitet hat.“

Zu den Reaktionen auf die Ermordung des El-Kaida-Chefs sagte Jaschke: „Viele mögen Erleichterung über den Tod von bin Laden empfinden, Schadenfreude und Triumphgefühle sind nicht angebracht.“ Er empfinde für den Menschen Osama bin Laden Trauer. „Gott möge ihm in all seinen Verirrungen gnädig sein.“ Nur ein Weg der Verständigung auch mit El Kaida könne wirklich weiterführen.