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Zwei Hamburger Wahrzeichen feiern: Cap San Diego wird 50, der Alte Elbtunnel 100 Jahre alt

 

Von Edgar S. Hasse

(Quelle : WELT; 31. 08.2011)http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article13575421/Geburtstagsparty-auf-und-unter-der-Elbe.html

Eine Nacht als „Kapitän“ auf der  „Cap San Diego“: http://www.meer-glauben.de/2012/09/eine-nacht-als-kapitan-auf-der-cap-san-diego/

Es mögen vielleicht 1000 Meter sein, die den Alten Elbtunnel und das Museumsschiff „Cap San Diego“ voneinander trennen. So unterschiedlich die beiden Hamburger Wahrzeichen auch sind – beide feiern in wenigen Tagen ein Jubiläum, das sie erneut in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Jenes Bauwerk, das 426 Meter lang ist, besteht am kommenden Mittwoch seit 100 Jahren. So weit bringt es das schwimmende Denkmal mit seinen knapp 160 Metern Länge nicht: Es wird 50 Jahre alt, hat dafür aber fast die ganze Welt gesehen.

Das halbe Jahrhundert feiert der weltweit größte fahrtüchtige Museumsfrachter „Cap San Diego“ an diesem Sonntag (4. September) mit einem großen Fest an Bord. „Wir laden dazu alle Hamburger ein. Sie dürfen kostenlos das Schiff besichtigen“, sagt Bord-Managerin Gesa Rädeker. Geöffnet sei der frühere Frachter der Reederei Hamburg Süd in der Zeit von zehn bis 18 Uhr. Allerdings sollten sich die Besucher auf Wartezeiten einstellen. Neben kulinarischen Köstlichkeiten, musikalischen Akzenten und vielen interessanten technischen Geschichten mit reichlich Seemannsgarn erwartet die Besucher die Präsentation eines neuen Bildbandes mit dem Titel „Cap San Diego Hamburg“. Die handliche Fotopublikation ist im Hamburger Junius Verlag erschienen, umfasst 112 Seiten und kostet 14,90 Euro.

Das liebevoll illustrierte Buch mit den doppelseitigen und miteinander korrespondierenden Fotografien von Heike Ollertz und Axel Martens dokumentiert den jüngsten Werftaufenthalt bei Blohm + Voss genauso wie Gästefahrten und das Leben an Bord mit dem Einsatz der vielen ehrenamtlicher Helfer. Jedes Jahr besuchen nach Angaben von „Cap San Diego“-Geschäftsführer Jens Weber 100. 000 Besucher jenen musealen Stückgutfrachter, den die Stadt Hamburg 1986 vor dem letzten Weg in einen asiatischen Hochofen mit einer Millionensumme gerettet hat. Mit moderner Technik auf der Brücke geht der „weiße Schwan des Südatlantik“ auch heute noch gelegentlich auf Fahrt. Allerdings führen die Törns eher nach Bremen (wie nächstes Jahr) oder nach Wismar wie zum diesjährigen Hafenfest. Gut 4000 Gästefahrkarten wurden in der laufenden Saison verkauft.

Derweil rüstet sich das Wahrzeichen unter der Elbe zum noch größeren Jubiläum. Am 7. September 1911 hatte Kaiser Wilhelm II. den Alten Elbtunnel eingeweiht. 100 Jahre später gibt es nun zur Geburtstagsfeier ein buntes Festprogramm, zu dem eine Ausstellung (3. September; 7. bis 11. September), musikalische Auftritte und sogar eine Kutschfahrt gehören. Anlässlich des Tunnelgeburtstages werden am kommenden Mittwoch zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder Pferdekutschen durch den 24 Meter tiefen Tunnel fahren. Außerdem ist für den 11. September eine Oldtimerparade geplant.

Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum ist jetzt das Buch „Der Alte Elbtunnel. Ein schönes Stück Hamburg. Geschichte und Geschichten“ erschienen (Koehlers Verlagsgesellschaft, 160 Seiten, 24,95 Euro). „Seine solide Bauweise ist bis heute über alle Zweifel erhaben“, lobt der Autor dieser Publikation, der Hamburger Journalist Hans Jürgen Witthöft, das imposante Denkmal. Auch heute durchqueren täglich viele Einheimische und Touristen den unterirdischen Verkehrsweg zwischen St. Pauli und Steinwerder. Jährlich sind es rund 300. 000 Autos, 100 . 000 Fahrräder und 800. 000 Fußgänger. Einer von ihnen ist Autor Witthöft, selbst bekennender Tunnel-Nutzer, der nunmehr eine historische Hommage an seinen Lieblingsort vorgelegt hat.

Wer zu diesen beiden Jubiläen an die Landungsbrücken fährt, kann sich bei dieser Gelegenheit gleich vom Fortgang wichtiger Sanierungsarbeiten überzeugen. Die Hamburg Port Authority (HPA) feierte am Dienstag mit einem Richtfest des rekonstruierten historischen Landungsbrücken-Daches den Abschluss der letzten wichtigen Bauarbeiten. Anfang Oktober wird das Gerüst an der Ostseite der Landungsbrücken abgebaut. Dann erstrahlt das gesamte Ensemble aus Pegelturm, Landungsbrücken und dem Schachtgebäudes des Elbtunnels wieder in altem Glanz.