Archiv der Kategorie: Publizistik & Medien

Sieben Tage ohne elektrisches Licht

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In der Fastenzeit überdenkt Edgar S. Hasse seinen Lebensstil. Doch im Kerzenschein gibt es mehr Mühsal als Romantik

Von Edgar S. Hasse

„Ohne mich!“, rief meine Frau im ersten Anflug leichten Entsetzens, als ich ihr meine Absicht mitteilte, bei uns die Lichter ausgehen zu lassen. Und zwar sieben Tage und Nächte lang. In dieser Zeit wollte ich auf elektrische Lichtquellen verzichten. Auf Glühbirnen sowieso, denn die sind laut EU-Verordnung ohnehin aus dem Verkehr gezogen. Alle rund 45 Energiesparlampen in unserer Behausung sollten, so mein guter Vorsatz, ausgeschaltet bleiben. Nur die Solarlampen im tief verschneiten Garten durften glimmen (was sie wegen mangelnden Sonnenscheins allerdings nicht immer taten). Schließlich ist Fastenzeit und damit Gelegenheit, den eigenen Lebensstil in der Wohlstandsgesellschaft zu überdenken.
Weil ein Privatleben in völliger Dunkelheit zwar möglich, aber nicht gerade sinnvoll ist, wollte ich wie unsere Altvorderen ausnahmslos auf Kerzenlicht setzen. Das versprach ein bisschen Romantik mehr im verlängerten Winter. Und eine befristete Abkehr von einer zivilisatorischen Errungenschaft, die seit mehr als 100 Jahren als elektrisches Licht die Lebenswelt der Menschen revolutioniert hat.
Um den Familienfrieden nicht zu gefährden, wählte ich nach der recht eindeutigen Meinungsäußerung meiner Frau eine Zeitspanne, in der ich ohnehin allein zu Hause war. Bereits am Tag eins des Sparlampenfastens stellte ich im sanften Schein einer roten Stumpenkerze fest: Wer partout auf elektrisches Licht verzichten will, sollte auf die sozialen Nebenwirkungen achten. Tatsächlich musste ich wegen meines Selbstverzichts eine taube Verwandte darum bitten, ihren Besuch bei uns kurzerhand zu verschieben. Die hörbehinderte Seniorin kann nämlich ihre Mitmenschen nur verstehen, wenn sie die Worte von den Lippen abzulesen vermag. Und das funktioniert nur bei ausreichender Helligkeit. Keinesfalls wollte ich ihr die allabendliche Kommunikation im schummrigen Schein von Kerzen zumuten, auch wenn es mehrere gewesen wären und sie vielleicht einen betörenden Duft verströmt hätten.
Unserem dreijährigen Enkel Janosch, der ein Zaubermesser besitzt und erfolgreich gegen Tiger kämpfen kann, musste ich ebenfalls die Übernachtung bei uns in dieser Zeit verwehren. Er schläft, seit er das Licht der Welt erblickt hat, gern im Lampenschein ein. Es ist ein rötlich leuchtender Teddybär, der seine Energie aus dem Stromnetz eines umweltfreundlichen Anbieters bezieht.
Ihm nun stattdessen eine brennende Kerze ans Bett zu stellen – das wollte ich nicht. Man weiß ja nie, was die Kleinen nachts anstellen, wenn die Tiger angreifen.
Also saß ich an dem Tag, an dem bei mir das Licht ausging, abends allein in einem Zimmer unterm Dach. Es sollte ein gemütlicher Abend werden, was allerdings nur mühsam gelang. Zwar waren nach dem mir selbst auferlegten Regelwerk elektrische Geräte wie Fernseher, Laptop und Radio erlaubt. Aber ich hatte an diesem Abend etliche Unterlagen zu suchen und wollte auch noch im ersten Band der Jesus-Trilogie von Joseph Ratzinger lesen. Ich hätte gut zehn Kerzen anzünden müssen, um mitten in der Nacht die gesuchten Notizblöcke zu finden. Dazu aber war ich schlichtweg zu faul. Erst mal hätte ich so viele Kerzen haben müssen. Doch seit dem vergangenen Weihnachtsfest war unser Vorrat drastisch zur Neige gegangen. Lediglich ein paar Grablichter gab es im Fundus, deren Gebrauch aber in geschlossenen Räumen als nicht empfehlenswert gilt.
Daher blieb an diesem Abend nur die Lektüre der biblischen Kindheitsgeschichten Jesu, unterlegt mit einem Musikteppich aus dem elektrisch basierten Internetradio. Zwei Kerzen leuchteten mir gegen 23 Uhr den Lesepfad durch das Buch des einst Heiligen Vaters, der nun „Papst Emeritus“ ist. Allein: Das Lesen erwies sich auf die Dauer als außerordentlich anstrengend. Was nicht am Inhalt lag, sondern an der fehlenden Helligkeit. Wie haben es nur die mittelalterlichen Mönche in ihren Schreibstuben geschafft, bis in die tiefe Nacht hinein zu arbeiten?
Krass war auch das morgendliche Aufstehen vor Sonnenaufgang. Ein Lichtschalter ist schnell angeknipst und trägt dazu bei, Raum und Stimmung prompt aufzuhellen. Aber Kerzen? Das Anzünden bedarf eines Streichholzes oder Feuerzeugs. Es nimmt also etwas Zeit in Anspruch, bis alle Dochte brennen. Was gerade morgens ziemlich nervt. Und zwar ganze sieben Tage lang. Auch die übliche Morgentoilette verläuft unter diesen Umständen langsamer als sonst. Einziger Vorteil: Kerzen sind vor dem Spiegel kosmetische Weichzeichner und billiger als teure Cremes.
So blieb bereits nach drei Tagen ohne elektrisches Licht die leuchtende Erkenntnis: Wer auf künstliche Helligkeit verzichtet, beginnt sein Leben zu entschleunigen. Der kann gar nicht anders, als das sonst übliche Tempo zu drosseln. Der synchronisiert seine Hauptaktivität mit dem Kreislauf der Sonne und übt sich nach Sonnenuntergang gefälligst im meditativen Nichtstun.
Es zählt zu den schönen Erfahrungen dieser Fastenzeit, das natürliche Licht, den steten Wechsel von Sonne und Dunkelheit, neu entdeckt zu haben. Zum Beispiel: Wie die „Blaue Stunde“ den lichten Tag verabschiedet und die Konturen der Möbel und des sonstigen Interieurs verblassen lässt. Und wie durch den Schein der Kerzen in den eigenen vier Wänden eine andere, geheimnisvolle Wirklichkeit entsteht. Sie lässt vieles im Dunklen und Verborgenen, gibt Raum zum Träumen und Fantasieren. Während die Zimmer sonst auch nachts taghell elektrisch erleuchtet sind, werden sie nun in mystischer Metamorphose zu Schattenreichen von eigener Schönheit.
Bis am vorletzten Tag eine besorgte Nachbarin an der Haustür klingelt und fragt, ob bei uns alles in Ordnung sei. „Bei Ihnen ist es immer so dunkel“, sagt sie. Ich kann sie beruhigen. Nichts Besonderes, nur die nachgeholte Adventszeit. Am späteren Abend, versichere ich ihr, werde ohnehin alles etwas heller sein. Es ist gegen 20 Uhr, ich stehe in der Küche und bereite, während 20 Teelichter um die Wette brennen, das Abendessen vor.
Kurz darauf steht meine Frau in der Tür. Jetzt kann endlich das Candle-Light-Dinner beginnen.
Es bleibt die leuchtende Erkenntnis: Wer auf künstliche Helligkeit verzichtet, beginnt sein Leben zu entschleunigen.
Der Verzicht auf elektrisches Licht hat soziale Nebenwirkungen
Ich hätte zehn Kerzen anzünden müssen, um die Notizblöcke zu sehen

Foto: Fotos: Rauhe/AhlfFoto: Michael Rauhe

Gedanken zum Osterfest: Aufbruch zu mehr Gelassenheit

Der Tod Jesu mahnt uns auch, über den Umgang mit unserer Lebenszeit nachzudenken

Quelle: Mein Leitartikel im Hamburger Abendblatt, 30.3.2013
Von Edgar S. Hasse

Ich kann multitasking. Wer das sagt, verfügt nicht nur über die Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Der benutzt auch ein Schlagwort der postmodernen Lebenswelt mit ihrem beschleunigten Tempo und Aktionismus. Zwar dauert eine Stunde heute noch genauso lang wie vor der Zeitmessung und Industrialisierung. Aber rasant gestiegen sind die Optionen, diese Stunde zu füllen und zu gestalten. Längst ist die Trennung zwischen beruflicher und privater Sphäre im Echtzeitmodus der digitalen Medien überwunden.
Selbst in der Freizeit springt der postmoderne Mensch, jede Passivität vermeidend, von Fitnessstudios und Yogakursen zu den Events der Erlebnisgesellschaft, um nur nichts zu verpassen. Und schnell noch einen Facebook-Eintrag posten, um bei seinen „Freunden“ im Gespräch zu bleiben.
Ostern dagegen ist von einer anderen Welt. Das Fest steht für den Aufbruch zu mehr Gelassenheit. Oder wie die Hamburger sagen können: Nun mal sutsche, und zwar mit unserer Lebenszeit.
Die Bertelsmann-Stiftung hat in ihrem Religionsmonitor von 2009 herausgefunden, dass zwei von drei Deutschen an ein Leben nach dem Tod glauben. In Ostdeutschland sind es nur 40 Prozent. Wer wie ein großer Teil der Bevölkerung den Horizont der Ewigkeit in seinem Lebensentwurf ausblendet, landet relativ hart in Raum und Zeit. Weil dabei die spirituelle, transzendente Dimension fehlt, wird jede Stunde im Regelfall vollgepackt mit blankem Aktionismus im Hier und Jetzt. Der aus Südkorea stammende Berliner Philosophie-Professor Byung-Chul Han schreibt: „Gerade auf das nackte, radikal vergänglich gewordene Leben reagiert man mit der Hyperaktivität, mit der Hysterie der Arbeit und Reproduktion.“
Hinter dieser neurotisch gesteigerten Aktivität, betonen Philosophen und Psychologen, steckt womöglich das Unvermögen, die eigene Endlichkeit zu akzeptieren. Jedes Nichtstun, jede Form längerer Passivität, verursacht Unruhe und ruft Schatten hervor, die an die eigene Sterblichkeit gemahnen.
Die christliche Tradition birgt dagegen als Schatz die Erfahrung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Weil der am Kreuz gestorbene Jesus an Ostern von Gott auferweckt wurde, bekommt unser Leben auf dieser Welt die Dimension der Ewigkeit. Der Tod – er lügt. Im österlichen Licht führt er ein Schattendasein. Die historisch-kritische Forschung hat das österliche Ereignis mit dem leeren Grab immer wieder in Zweifel gezogen. Das Grab Jesu sei nicht leer, sondern voll gewesen. Oder der Leichnam Jesu sei gestohlen worden – so lauten die Urteile.
Gegen eine solche Sicht der Dinge spricht aber, dass die biblische Ostergeschichte außerordentlich gut und von vielen Menschen bezeugt ist. Von Frauen genauso wie von den Aposteln, Hunderten von Brüdern und zuletzt Paulus. Und der hat darüber ausführlich im 15. Kapitel des Ersten Korintherbriefes geschrieben. Mehr noch: Die Sache Jesu – seine Botschaft von der Gottes- und Nächstenliebe – geht weiter. Bis heute.
Es ist die Energie der Hoffnung, die seitdem in Fülle fließt. Wer daraus lebt, begreift den eigenen Tod nunmehr als Tor zur Ewigkeit Gottes. Der muss nicht mehr Multitasking-fähig alles Erwünschte in sein begrenztes irdisches Leben packen. Die österliche Botschaft ist deshalb eine Anleitung zu mehr Gelassenheit im Umgang mit unserer Zeit. Ein solches Leben lässt Raum für Ruhe, für Fest- und Feiertage und für den arbeitsfreien Sonntag, für Kontemplation. Christen und Gottes Bodenpersonal sollten jene heitere Gelassenheit den Zeitläuften gegenüber immer wieder ausstrahlen. Wie glaubwürdig die Osterbotschaft ist, dürfte nicht zuletzt der Hamburger Kirchentag zeigen.
Heitere, fröhliche und gelassene Menschen werden – was zu hoffen ist – im Mai durch die Stadt ziehen und ein anderes Tempo vorleben als die hyperaktive Metropole.

Gerhard Ulrich neuer Landesbischof der Nordkirche

 

Von Edgar S. Hasse

Mit 144 von 153 Stimmen hat das Parlament der evangelischen Nordkirche Gerhard Ulrich am 21. Februar 2013 zum Landesbischof gewählt. Der bisherige Vorsitzende der Gemeinsamen Kirchenleitung ist der erste Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, die Pfingsten 2012 aus der Taufe gehoben wurde. Der 61-jährige Geistliche zeigte sich nach der Wahl durch die Synode im Lübecker Dom sichtlich bewegt: „Ich danke von Herzen für diesen großartigen Vertrauensbeweis.“ Seine Aufgabe bestehe unter anderem darin, zu integrieren und zusammenzuführen. „Das geschieht natürlich vor allem durch Präsenz auf allen Ebenen.“ Zu den ersten Gratulanten gehörte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider. In seinem Schreiben wünscht er der Nordkirche mit ihrem neuen Landesbischof „allzeit gute Fahrt und immer reichlich Wasser unter dem Kiel“. Ulrich möge für sein neues Amt „Ströme des Segens“ erleben. Der katholische Erzbischof Werner Thissen gratulierte ebenfalls und sagte, das Zusammenwachsen der drei Landeskirchen erfordere Beharrlichkeit, Geduld und Kraft. Landesbischof Ulrich ist zugleich Leitender Bischof von rund zehn Millionen Lutheranern in Deutschland (VELKD).

Mehr über Bischof Ulrich: DIE WELT, http://www.welt.de/print/welt_kompakt/hamburg/article113793522/Von-der-Buehne-in-die-Kirche.html

200.000 Zuschauer täglich bei Bibel TV. Neuer Geschäftsführer setzt auf Digitalisierung

 

Von Edgar S. Hasse

Quelle: Welt am SONNTAG, 17.2.2013

Jede Nacht  verbringt jede Nacht auf St. Pauli. Matthias  Brender wohnt dort, wo zwischen Restaurants, Kinos und Sex-Shops die Leuchtreklame verkündet: „Jesus lebt!“. Sein Zuhause hat der 33-Jährige in einem Gebäude der Heilsarmee.

Den Tag über arbeitet Brender einige Kilometer von St. Pauli entfernt – bei einem Sender, der täglich rund 200.000 Zuschauer erreicht. Es ist Bibel TV mit Sitz in Hammerbrook. Seit 1. Februar steht der ausgebildete BWLer oge als alleiniger Geschäftsführer an der Spitze des religiösen Spartenkanals mit seinen 35 Mitarbeitern. Er löst den bisherigen Chef und Gründer Henning Röhl ab, der sich mit 69 Jahren aus dieser Arbeit zurückgezogen hat. Brender ist einer der jüngsten Chefs in einem deutschen Fernsehsender, die ihr Programm per Satellit, Kabel und DVB-T verbreiten. Deshalb sagt er, der seit seiner Jugend mit den modernen Medien sozialisiert ist: „Wir möchten in Zukunft viele Verbreitungskanäle bedienen.“ Dazu zählen Handys, Tablet-PCs, Smartphones, Mediatheken, Social Media und Sendungen „on demand“.
Vor allem Kirchenmitglieder schauen sich die Sendungen an. Die meisten gehören der evangelischen Kirche (39 Prozent) oder einer Freikirche (33 Prozent) an; rund 22 Prozent sind katholisch. Nur 3,5 Prozent bezeichnen sich als konfessionslos. Der überwiegende Teil der Zuschauer ist älter als 40 Jahre. Sie schätzen das Programm, weil es für konfessionelle Vielfalt steht und viele Impulse für den Alltag gibt. Der Anteil der Zuschauer, die täglich Bibel TV einschalten, liegt bei immerhin 16 Prozent. Während die öffentlich-rechtlichen Sender aus dem großen GEZ-Topf schöpfen können und sich private Fernsehanstalten aus Werbung finanzieren, setzt Bibel TV auf Spenden. Rund 7,5 Millionen Euro des jährlichen Gesamtetats von 8,6 Millionen Euro stammen aus Spendenmitteln. Seit Gründung des Senders vor mehr als zehn Jahren ist ein fester Geberkreis entstanden.
 
„Wir haben rund 42.000 regelmäßige Spender und sind dankbar dafür, dass sie unsere Arbeit unterstützen“, sagt Brender. Der in Giengen bei Ulm geborene Fernsehmacher kennt sich gut auf dem Spendenmarkt aus. Denn als er im Jahr 2003 die Bibel-TV-Abteilungen Marketing, Fundraising und Zuschauerkommunikation übernahm, ging es vor allem um eines: Spenden zu sammeln. Das gilt auch heute noch. Schließlich wird gut die Hälfte des Etats dazu genutzt, die Lizenzen für die Verbreitungskanäle zu bezahlen. Vor allem jedoch geht es um qualitativ hohe Inhalte. Derzeit im Angebot sind Gesprächsformate über die Bibel und interessante christliche Persönlichkeiten, Filme mit biblischen Themen, spannende Reportagen und Dokumentationen. Und Musikformate mit christlichen Liedern zum Mitsingen. „Wir machen dort Mission, wo sonst niemand hinkommt – im Wohnzimmer“, sagt er.
Um die Zuschauer in die Gottesdienste zu locken, spielen die Hamburger Fernsehmacher sonntags neuerdings einen Trailer. Darin wird ihnen Mut gemacht, einen Gottesdienst direkt vor Ort zu besuchen. Schließlich hätten sich die Pastoren und Kirchenmusiker extra darauf vorbereitet. Einen Gottesdienst in der sonntäglichen Kernzeit von 10 bis 11 Uhr will Bibel TV deshalb nicht übertragen. „Wir möchten doch, dass die Menschen vor Ort in die Kirche gehen und nicht vor dem Fernseher sitzen. Bibel TV selbst ist keine Fernsehkirche“, sagt Brender. Stattdessen werden zu dieser sonntäglichen Zeit christliche Lieder gesendet.
Zunehmend produziert Bibel TV eigene Sendungen und zeigt nicht nur fromme US-amerikanische Streifen, die nicht immer in die kulturelle Landschaft Deutschlands passen. Matthias Brender  war in den vergangenen Monaten als Fernsehjournalist unterwegs und hat Beiträge in katholischen und evangelischen Gemeinden gedreht. „Mich haben jene Kirchen interessiert, in denen nach längerem Niedergang plötzlich neues geistliches Leben erwacht ist.“ Wie zum Beispiel in Wuppertal. Dort interviewte er einen Mann, der sich vom Islam zum Christentum bekehrt hat und nun aktiv in einer Gemeinde mitarbeitet. Den ersten Kontakt zum christlichen Glauben, fügt <<Brender>> hinzu, hatte der Neu-Christ übrigens durch Bibel TV.
In den nächsten Wochen bereitet sein Team den Deutschen Evangelischen Kirchentag vor, der vom 1. bis 5. Mai in Hamburg stattfindet. Erwartet werden zu dem großen Christentreffen rund 100.000 Teilnehmer. In Kooperation mit dem NDR überträgt Bibel TV den Eröffnungsgottesdienst. „Außerdem planen wir Reportagen und werden im Vorfeld einige Vorberichte produzieren.“
 
Dem neuen Bibel-TV-Chef ist anzumerken, dass er Spaß an seiner Arbeit hat. „Es ist eine Freude, von Gott und seiner Geschichte mit den Menschen in einem spannenden Medium zu berichten“, sagt er. Allerdings, fügt er hinzu, sei die Arbeit als Geschäftsführer vorrangig ein Schreibtischjob.
Wie es im wirklichen Leben zugehen kann, erlebt Brender dann abends, wenn er nach St. Pauli zurückkehrt. „Man sieht und riecht die Not“, sagt er. Und erzählt, wie es der Heilsarmee gelingt, Menschen von den Straßen zu holen und ihnen langfristig eine neue Perspektive zu geben. Brender selbst kümmert sich immer wieder um Menschen, die akuter Hilfe bedürfen. Und predigt Heilig Abend in der Heilsarmee-Gemeinde.

Digital gelebte Religion: Buch über die Bibel im digitalen Zeitalter

Soeben erschienen

 

Hasse, Edgar S.
(mit einem Vorwort von Bischöfin Fehrs)
Von der Offenbarung ins Web 2.0
Die Bibel im digitalen Zeitalter –
Impulse für eine Medientheologie

http://brunnen-verlag.de/details.php?p_id=112005&catp=5000
128 Seiten, Paperback
13,8 x 20,8 cm

ISBN: 978-3-7655-2005-1
Bestell-Nr.: 112005

ca,€ 14,99 (D)

 SFr 22,50* / € 15,50 (A)
zzgl. Versandkosten
(Versandinformationen)

Die rasante Entwicklung und Verbreitung immer neuer Massenmedien verändert unseren Alltag dramatisch. Welchen Platz hat Gott in unserem Nachdenken über Medien? Was sagt es über Gott aus, dass er sich zur Kommunikation seines Evangeliums eines menschlichen Mediums, der Schrift, bedient hat? Welche Rolle kann dieses geschriebene Wort Gottes in der Zeit des Web 2.0 spielen? Wie kommt christlicher Glaube in den digitalen Medien vor, und wie sollen Christen mit den neuen Medien umgehen? Diesen Fragen geht Edgar S. Hasse nach und entwickelt eine biblisch begründete evangelische Medientheologie.