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Bischöfin Fehrs ein Jahr im Amt – ein Rückblick

Von Edgar S. Hasse

Mein Beitrag in der WELT, 14. November 2012,

http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article111020954/Die-Menschen-suchen-meine-Zuwendung.html

Fast jeden Morgen um sieben Uhr läuft sie um die Alster. 45 Minuten lang ist Bischöfin Kirsten Fehrs (51) mit sich und ihren Gedanken allein. Es ist ihr täglicher Lauf zu sich selbst – damit Klarheit und Energie wachsen für das, was kommt: Ein Arbeitstag von mehr als zwölf Stunden. Zwei bis drei Stunden Sitzungen pro Tag. Telefonate und öffentliche Termine. Predigten und Andachten vorbereiten, meist bis 22 Uhr. Als Letzte in der Bischofskanzlei knipst sie das Licht aus.

Seit genau einem Jahr ist die frühere Hauptpastorin und Pröpstin als Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck im Amt. Zwölf harte Monate liegen hinter ihr, die von der Aufarbeitung des Ahrensburger Missbrauchsskandals dominiert und überschattet waren. Doch nicht nur das: „Es gab natürlich noch viele andere Themen und Herausforderungen, zum Beispiel die Ausgestaltung der Nordkirche“, sagt die Nachfolgerin von Maria Jepsen. Wenn Gott eine Managerin für die großen und kleinen Krisen seiner Kirche zwischen Nord- und Ostsee braucht, dann ist sie es, diese zierlich wirkende, aber kämpferische Frau.
Regelmäßig am Donnerstag trifft sich ihr Mitarbeiterstab in der Bischofkanzlei in der Hafencity. An einem ovalen Tisch werden die Termine und Probleme besprochen. Denn wöchentlich landen viele Anfragen und Gesprächswünsche im Büro – eine Erfahrung, die ganz im Kontrast zu ihrer vorherigen Arbeit an St. Jacobi steht. Damals, erinnert sie sich, sei es nicht leicht gewesen, mit Themen wie Kirche und Wirtschaft, Kinderarmut und dem Gedenken an Kriminalitätsopfer Aufmerksamkeit zu finden.
Und jetzt, nach einem Jahr Bischöfin? Kirsten Fehrs schaut ihr Smartphone an und sagt: „Jede Woche gibt es acht bis zehn wichtige Terminwünsche.“ Da bitten Wirtschaftsvertreter um Vorträge und offizielle Grußworte. Oder Organisationen, die ihre Veranstaltung mit einer Bischöfin schmücken wollen. Da laden Kirchengemeinden zu Gottesdiensten und Festen ein. Oder da wird die Nordkirche aus der Taufe gehoben, Pfingsten 2012 im sonnigen Ratzeburg.
 
In der Donnerstagsrunde wählen sie und ihre Mitarbeiter die Termine aus. Insgesamt, sagt die Theologin, sei sie positiv davon überrascht, dass protestantische Positionen zu gesellschaftlichen Problemen so gefragt sind. Das hätte sie vorher nicht so vermutet.
„Über mein Amt bekommen die Themen plötzlich Gewicht. Und dies nicht nur aufgrund der höheren Popularität, sondern die Menschen suchen meine Zuwendung als Seelsorgerin.“
Vor allem in der Ahrensburger Kirchengemeinde, gezeichnet und gespalten vom größten Missbrauchsskandal in der nordelbischen Kirche, war die Bischöfin gefordert. Es war wie ein Gang nach Canossa, als Kirsten Fehrs im Frühjahr mit ihrem Bischofskollegen Gerhard Ulrich in der Schlosskirche den Gottesdienst feierte. Mit dieser Art der Aufarbeitung betrat die Bischöfin Neuland, denn die Methode für die Aufklärung des Systems Missbrauchs in der Kirche steht in keinem Lehrbuch. Statt wegzuschauen und eine Entschädigung zu zahlen, will Kirsten Fehrs mit der neuen Nordkirche mehr: „Zuhören, hinschauen, verstehen, in die Abgründe blicken, mitfühlen.“ Mit rund einem Dutzend Opfern hat sie in ihrem ersten Amtsjahr gesprochen. „Ich bin davon sehr berührt gewesen und habe auch wirklich Scham empfunden“, sagt sie. Rückblickend ist sie dankbar für die langen Gespräche mit den Opfern, die sich ihr geöffnet haben. „Und für die Chance, dass wir als Institution Kirche unsere Vergebungsbedürftigkeit ausdrücken können.“
 
Als schwärzester Tag im ersten Amtsjahr wird ihr allerdings jener 7. September in Erinnerung bleiben. Die Kirche hatte gerade eine unabhängige Expertenkommission eingesetzt und sich mit dem Opferverein auf Unterstützungsleistungen geeinigt. Da wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen frühere leitende Kirchenleute wegen angeblicher Strafvereitelung im Amt ermittelt. Ein Vorwurf, der wenige Tage später wegen fehlender rechtlicher Grundlage zurückgenommen wurde. Was nach diesem juristischen und öffentlichen Vorgehen bleibt, ist bei ihr die bittere Erkenntnis: „Wenn Straftaten verjährt sind, bleibt auch der Kirche nur noch die präzise Aufarbeitung. Das braucht wirklich Zeit, die für die Opfer sehr belastend ist.“
Zum Glück gab es im ersten Amtsjahr viele schöne und positive Erlebnisse. Kirsten Fehrs denkt an die Gottesdienste in den Gemeinden, interessante Begegnungen, aber auch an die Kundgebung auf dem Rathausmarkt, als Hamburg aufstand gegen Rechts. Und sie unter viel Applaus ihre kämpferische Seite gegen Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit zeigen konnte.
Die kleinen Krisen managt sie dagegen zwischendurch. Wenn es mal wieder Konflikte zu schlichten gibt oder sich besorgte Bürger bei ihr melden. Manches von diesen Dingen kann Kirsten Fehrs in der Mittagszeit besprechen und delegieren, wo ein Brötchen reichen muss.
Erst am Abend wird sie zur Ruhe kommen. Dann lässt sie gemeinsam mit ihrem Mann Karsten, einem Pastor, den Tag Revue passieren. Immer häufiger geht es jetzt um den Kirchentag, der im nächsten Jahr in Hamburg stattfindet.
Das Motto „Soviel du brauchst“. Diese Vorstellung bereitet der Bischöfin ein bisschen Vergnügen: „Der Eröffnungsgottesdienst soll voraussichtlich vor der Elbphilharmonie stattfinden.“

Hafengeburtstag Hamburg 2012: Ayurveda und AIDA-Taufe

Von Edgar S. Hasse

(kompletter Beitrag auf WELT Online, http://www.welt.de/regionales/hamburg/article106272881/Hafenfest-mit-Ayurveda-und-vier-Aida-Schiffen.html)

Zwischen Altona und den Elbbrücken geht an diesem Wochenende auf dem Wasser nichts mehr. „Alle Liegeplätze sind belegt“, sagt Hamburgs Hafenkapitän Jörg Pollmann. Der Grund: Mehr als 300 Schiffe werden zum 823. Hafengeburtstag vom 11. bis 13. Mai erwartet und so viele Traumschiffe wie nie zuvor. Da kommt nicht nur die „Queen Mary 2“ (Sonntag, 12.30 Uhr). Vor allem die Rostocker Reederei AIDA Cruises – Markenzeichen: Kussmund – sorgt in diesem Jahr für ein maritimes Spektakel der Superlative: Das Hafenbecken wird zum Taufbecken für die nagelneue „AIDAmar“ und die Zeremonie selbst nach Angaben der Organisatoren zur weltweit größten Schiffstaufe (Sonnabend, Höhe Fischauktionshalle).

Immerhin begleiten den schneeweißen Täufling die drei baugleichen Schwesterschiffe „AIDAluna“, „AIDAblu“ und „AIDAsol“. Die Reederei ist für insgesamt drei Jahre Hauptsponsor des Hafengeburtstages. Als Partnerland steht diesmal Indien mit einem vielfältigen kulturellen Landprogramm im Mittelpunkt.

 „Zum größten Hafenfest der Welt erwarten wir 1,5 Millionen Besucher. Und bei gutem Wetter könnten es sogar zwei Millionen werden“, freut sich Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch. Er hofft darauf, dass die Bilder eines fröhlichen Hafengeburtstages um die Welt gehen und so international für Hamburg als Touristenmetropole werben. Das Fest beginnt traditionell mit dem ökumenischen Gottesdienst im Michel (Freitag, 13 Uhr) und steuert um 15 Uhr auf den ersten Höhepunkt zu – die Große Einlaufparade.

Am Sonnabend, 18 bis 19 Uhr, laufen die Schlepper beim traditionellen Ballett zu ihrer Höchstform auf. Wie Michael M. Ungerer, Senior Vice President Operations von AIDA Cruises, sagte, startet am Sonnabend (gegen 21 Uhr) die Sternfahrt von drei AIDA-Schiffen im Grasbrook Richtung Fischauktionshalle. Die Taufzeremonie für die „AIDAmar“ werde gegen 22.20 Uhr stattfinden und auf LED-Leinwänden übertragen. Das Taufevent geht mit einem großen Feuerwerk über der Elbe zu Ende. Doch dem nicht genug: Gegen Mitternacht gleitet die feine französische Kreuzfahrtyacht „Le Boreal“ an den Landungsbrücken vorbei, die von Dezember bis März bevorzugt in der nördlichen Antarktis unterwegs ist.

(mehr auf www.welt.de)

Hamburger Hafengeburtstag 2012 mit der Taufe der AIDAmar

Hamburg macht die Leinen los für den 823. Geburtstag Hafengeburtstag, und zwar vom 11. bis 13. Mai 2012.

Schiffsparade der AIDAluna, AIDAblu und AIDAsol bei der Taufe der AIDAmar.

Die weltweit größte Schiffstaufe steht am 12. Mai 2012 auf dem Programm. Näheres dazu bei Hamburg Tourismus: http://www.hamburg-tourism.de/themen-touren/hamburg-maritim/kreuzfahrtschiffe/schiffstaufe-aidamar/

Hauptsponsor für den Hafengeburtstag ist diesmal AIDA Cruises. Doch das finanzielle  Engagement stößt bei Mitbewerbern auf Kritik. „Nicht wünschenswert“, heißt es bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten.

Edgar S. Hasse bei WELT-Online über das Sponsoring: http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article13948187/Aida-Sponsoring-mit-Schlagseite.html

Über die AIDAmar:

Das Schiff bietet auf 252 Metern Länge, 32 Metern Breite und 14 Decks Platz für 2200 Passagiere. Highlights der Schiffausstattung sind neben der schwimmende Brauerei, wo Passagiere das eigens für AIDA kreierte Bier genießen können, auch die Bord-Vinothek mit internationalen Spitzenweinen sowie der Body&Soul Spa mit der Zen-Lounge.
Kunstliebhaber finden ihr Mekka in der Kunstgalerie, die regelmäßige Auktionen veranstaltet, Sportbegeisterte können sich beispielsweise in der Tauchbasis fit halten. Natürlich darf an Bord des Clubschiffes auch das Entertainment nicht zu kurz kommen: Ein Open Air-Kino sowie ein dreistöckiges Theatrium bieten ein abwechslungsreiches Programm.

Das Programm des Hafengeburtstages 2012 in Hamburg:

  • 12. Mai 2012: Als besonderer Programmhöhepunkt findet in diesem Jahr während der Geburtstagsfeierlichkeiten die spektakuläre Taufe von AIDAmar auf der Elbe statt: Das Rostocker Kreuzfahrtunternehmen AIDA Cruises begrüßt am Abend des 12. Mai sein neuntes Flottenmitglied mit einer im Hamburger Hafen noch nie da gewesenen Schiffsparade der Clubschiffe AIDAluna, AIDAblu und AIDAsol. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kreuzfahrt werden damit drei baugleiche Schwesterschiffe ihr nächstes Flottenmitglied als Taufpaten begleiten. Ein fulminantes Feuerwerk über dem Hafen setzt anschließend den atemberaubenden Schlussakkord der Taufinszenierung.
  • Unter den schwimmenden Gästen und damit zum ersten Mal im Hamburger Hafen zu bewundern beim Hafengeburtstag 2012 ist die Dreimastbark Alexander von Humboldt II, die im vergangenen Herbst das Erbe der berühmten gleichnamigen „grünen Lady“ mit der Nummer 1 angetreten hat.
  • Seinen Antrittsbesuch im Hamburger Hafen macht auch der luxuriöse Großsegler Star Flyer, der in der Vergangenheit unter anderem im Mittelmeer und in der Karibik kreuzte und ab Mai in der Ost- und Nordsee segelt. Die 115 Meter lange, viermastige Barkentine beteiligt sich an der großen Einlauf- und Auslaufparade und macht an den drei Veranstaltungstagen an der Überseebrücke fest. Neben Alex II und Star Flyer nehmen drei weitere beeindruckende Windjammer zum 823. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG Kurs auf die Hansestadt.
  • Die 114 Meter lange, russische Viermastbark Kruzenshtern gilt mit ihren stolzen 85 Jahren immer noch als wahre Schönheit unter den Großseglern. Und wenn die polnische Dar Młodzieży ihre 26 Segel setzt, erfreut sie das Herz der Windjammer-Fans. Das rund 109 Meter lange Vollschiff dient seit 1982 der Maritimen Universität Gdynia als Ausbildungsstätte für junge Offiziere der Handelsmarine.
  • Die 108 Meter lange Mir aus Russland zählt zu den Stammgästen des HAFENGEBURTSTAG HAMBURG und begeistert das Publikum jedes Jahr aufs Neue. Insgesamt beteiligen sich mehr als 300 Wasserfahrzeuge am 823. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG, von Traditionsseglern und Museumsschiffen, über Sportboote und Fahrzeuge der Bundesmarine bis hin zu Einsatzfahrzeugen von Behörden und Institutionen wie Zoll, Bundespolizei, Wasserschutzpolizei, Feuerwehr, Fischereischutz, dem Technischen Hilfswerk (THW) und dem Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht. Die meisten der schwimmenden Gäste sind dabei aus nächster Nähe zu besichtigen. Bei den Open Ship Aktionen können die Besucher an Bord gehen, um sich ein ausgiebiges Bild an und unter Deck zu machen und Informationen aus erster Hand von den Besatzungsmitgliedern zu erfahren.
  • Das diesjährige Partnerland Indien verleiht dem 823. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG ein wahrhaft exotisches Flair. Der indische Subkontinent präsentiert sich mit einem vielfältigen kulturellen Angebot, Tanz- und Musikdarbietungen, landestypischen Speisen und traditionellem Kunsthandwerk auf dem farbenfrohen INDIEN-FESTIVAL direkt neben der Fischauktionshalle.
  • Programmhöhepunkte des 823. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG: Internationaler ökumenischer Eröffnungsgottesdienst in der Hauptkirche St. Michaelis (Freitag, 11. Mai, 13.00 Uhr) Große Einlaufparade (Freitag, 11. Mai, 15.00 Uhr) Große Auslaufparade (Sonntag, 13. Mai, 16.30 Uhr) Schlepperballett (Samstag, 12. Mai, 18.00 Uhr) Taufshow AIDAmar (Samstag, 12. Mai, 21.00 Uhr) Taufakt AIDAmar (Samstag, 12. Mai, 22.20 Uhr) Großes AIDA Feuerwerk (Samstag, 12. Mai, 22.30 Uhr)

Rückblende: So war es bei der Taufe der AIDAdiva im April 2007, Edgar S. Hasse bei WELT-Online: http://www.welt.de/welt_print/article825100/Die_grosse_Feier_geht_auch_nach_der_Lichtshow_weiter.html

Hamburger Kapelle wird europaweites Pilgerzentrum

In der Norderkapelle der Hauptkirche St. Jacobi entsteht ein Pilgerzentrum. Das hat der Kirchenvorstand von St. Jacobi in Hamburg im Februar 2012 beschlossen. Neben dem Sakralen  soll in dem mittelalterlichen Gebäudeteil auch die Dienstleistung für Pilger und Interessierte Platz finden: das Pilgerbüro, ein Treffpunkt für Pilger, die Bibliothek zum Thema, die Arbeitsplätze von Pilgerpastor und Mitarbeitern, sowie ein geschützter Ort für Seelsorge.

Edgar S. Hasse in der WELT: Hamburg auf dem Weg zur Pilgermetropole,

http://www.welt.de/welt_print/article3090594/Hamburg-auf-dem-Weg-zur-Pilger-Metropole.html

Pilgern für Anfänger: http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article12965977/1000-Kilometer-Pilgern-fuer-Anfaenger.html

Das bisherige Pilgerbüro unterm Dach des an die Kirche angebauten Gemeindehauses platzt aus allen Nähten, sagt Hamburgers Pilgerpastor Bernd Lohse.  Viele Pilger suchen das Pilgerbüro auf, um sich Informationen zu holen oder einen Pilgerpass ausstellen zu lassen. „Es wäre aber wünschenswert, wenn wir den Platz dafür hätten, dass uns Pilger einfach besuchen können, ohne dass die Arbeit der Mitarbeiter gestört würde,“ sagt Bernd Lohse. Neben ihm sind eine Reihe Ehrenamtlicher und eine bezahlte Mitarbeiterin für Kinder-und Jugendpilgern in der Dachkammer tätig.

Die jetzige Norderkapelle ist ein 15 m hoher Raum mit zwei hohen, schmalen gotischen Fenstern. Nach dem bisherigen Plan werden die Funktionsbereiche auf zwei Emporen entstehen, die in vier und sieben Meter Höhe in die Kapelle hineinragen. Im Erdgeschoss aber bleibt ein sakraler Raum, der in besonderer Weise das Pilgerthemen aufnehmen wird und für Kirchenbesucher stets geöffnet sein wird.

Der Kirchenvorstand der Hauptkirche hat aus eigenen Mitteln 180 000 € zur Verfügung gestellt und damit gut die Hälfte der Kosten abgedeckt. Für den fehlenden Betrag werden jetzt Sponsoren gesucht.

 

Hamburger Hafenfähren: Kleine Kreuzfahrt zum Köhlbrand

 

 Die schönsten Fährverbindungen durch den Hamburger Hafen:

  • Linie 62 nach Finkenwerder
  • Linie 73 zur Argentinienbrücke / Oderhöft
  • Linie 61 nach Neuhof – Köhlbrand
  • Diese Schiffe fahren natürlich so festlich illuminiert nur während des Hafengeburtstages oder der Cruise Days

 

Von Edgar S. Hasse

Quelle: WELT Online, http://www.welt.de/regionales/hamburg/article1116432/Auf_Kreuzfahrt_zum_Koehlbrand.html

 Zwei Schiffe mehr am Wochenende
* Vor allem an den Wochenenden im Sommer sind die Hafenfähren stark frequentiert. An diesen Tagen sind zusätzlich zwei weitere Schiffe im Einsatz. Die am meisten frequentierte Fähre 62 nach Finkenwerder fährt in der ganzen Woche im 15-Minuten-Takt. Die Linie 64 von Finkenwerder nach Teufelsbrück und zurück (Fahrzeit: zehn Minuten) fährt in der Hauptverkehrszeit werktags alle 15 Minuten, sonst im Abstand von 30 Minuten.
Die Linie 62 ist eine historische Schiffsverbindung. Seit mehr als 100 Jahren verbindet sie die Landungsbrücken mit Finkenwerder.
 
Elbfähre Cranz – Blankenese
Cranz – Neuenfelde – Blankenese und zurück.
Die romantische Elbquerung zwischen Blankenese und dem Alten Land.HVV-Hafenfähre Linie 61
Landungsbrücken – Neuhof und zurück.
Tour durch den Hamburger Hafen mit Blick auf die Köhlbrandbrücke.HVV-Hafenfähre Linie 62
Sandtorhöft – Landungsbrücken, Brücke 3 – Finkenwerder und zurück.
Schöne Elbfahrt über den Museumshafen, entlang am Övelgönner Ufer, auf die andere Seite der Elbe ins Alte Land.HVV-Hafenfähre Linie 64 (Anschluss Linie 62)
Finkenwerder – Teufelsbrück und zurück.
Vom Elbwanderweg ins Alte Land mit dem HVV Bus 150.

HVV-Hafenfähre Linie 73
Landungsbrücken – Oderhöft und zurück.
Zum Theater im Hafen, dem Gelände vom „König der Löwen“, und weiter durch den geschäftigen Hafen. (Sa., So. kein Betrieb)

 
Regeln auf den Landungsbrücken
* Auf den Landungsbrücken von St. Pauli gelten eigene Regeln. Der untere Teil (Brücke 1 bis 4) wurde für die Hadag reserviert. Die anderen Elbreeder nutzen die Brücke 4 bis 10. Auf Brücke 4 dürfen die Fahrgäste eine Stunde lang vor dem Ablegen mit Werbe-Sprüchen auf die Schiffe gelockt („eingekobert“) werden, an den Brücken 5 bis 10 zwei Stunden.
 
 
Als einziges Verkehrsunternehmen bedient die Hadag den Hafen – und das auf einem Streckennetz von 27,6 Kilometern. Bei der kleinen Kreuzfahrt beispielsweise werden die Passagiere zwischen Containerterminals und Landungsbrücken durch den zweitgrößten Hafen Europas gefahren. Mit wachsender Resonanz: Seit 1997 hat sich die Zahl der Fahrgäste auf 6,5 Millionen pro Jahr verdreifacht.
 
„Zurückbleiben. Das Schiff legt an oder ab!“ tönt es aus dem Lautsprecher. Sekundenschnell hat die Gangway ihre oberste Position erreicht, und die Fähre 62 nach Finkenwerder legt ab. Sie gilt gleichsam als Flaggschiff des Unternehmens, denn 50 Prozent aller Gäste insgesamt nutzen die Linie vom Sandtorhöft und den Landungsbrücken ans andere Elbufer.
Graue Gischt spritzt am Bug des gelben Dampfers empor, auf dem unübersehbar Werbung für eine große Kräuterschnapsmarke prangt. Nun beginnt eine Reise, die in ihrem Preis unschlagbar und sogar billiger als eine große Hafenrundfahrt ist. Fünf Personen zahlen für eine Gruppenkarte 8,60 Euro. Zum Vergleich: Eine Große Hafenrundfahrt kostet pro Person je nach Reederei sieben bis acht Euro: Ansonsten gelten, wie bei den anderen Törns auch, die Tarife des Hamburger Verkehrsverbundes HVV.
 
 
Dafür sehen die Passagiere der Linie 62 die großen Docks bei Blohm + Voss, die Beachclubs, den Museumshafen von Övelgönne und die imposante alte Lotsenstation mit der markanten Uhr. Wem es auf dem Deck zu nass oder windig geworden ist, kann es sich im Schiff gemütlich machen. Manchmal verkauft ein privater Pächter Speisen und Getränke, doch das ist wetter- und frequenzabhängig.
 
Nach einer Stunde Fahrzeit ist die kleine Kreuzfahrt am Startpunkt zu Ende. „Zurückbleiben. Das Schiff legt an oder ab!“ tönt es wieder aus dem Lautsprecher. Oder vielleicht doch lieber umsteigen? An Brücke 1 lockt mit der kleinen „Nala“ (Linie 73) die nächste Fähre zur Weiterfahrt. Sie bringt die Fahrgäste in knapp 20 Minuten auf dem Reiherstieg direkt zur Argentinienbrücke und zum Oderhöft. Vorbei geht es an Raffinerien, deren Lichter sich nachts im Wasser spiegeln, und an der Norderwerft, wo gerade der mausgraue Minensuchtender „Werra“ festgemacht hat.
Der „Nala“- Schiffsführer erzählt, dass die Fähre 73 zunehmend von Touristen genutzt wird, doch die meisten Fahrgäste sind Berufspendler. Wie die beiden Monteure, die in einer Hafenfirma in der Arningstraße arbeiten. „Mit der Fähre ist es für mich bedeutend schneller als mit dem Bus. Außerdem ist es hier nicht so laut und stickig“, sagt einer von ihnen.
 
Weil die Hafenwirtschaft boomt, wächst auch die Hadag. So sind weitere große Fährschiffe vom „Typ 2000“ geplant. Außerdem soll es einen neue Anleger in der Hafencity (Baakenhafen/Magdeburger Hafen) geben. „Und wenn die Bauarbeiten fertig sind, wird die Linie 62 die neue Elbphilharmonie anlaufen“, sagt der frühere Hadag-Vorstand Jens Wrage. Der bisherige Anleger Sandtorhöft werde dann aufgegeben. Derzeit sind für die Hadag 87 Mitarbeiter tätig. Darunter zwölf Auszubildende, die nach Abschluss und Hafenpatent eine dauerhafte Beschäftigung erhalten.
 
 
Neben der nicht öffentlichen Airbus-Fähre ab Teufelsbrück bedient die Hadag auch die Strecke zum Rüschpark/Finkenwerder (64) und von den Landungsbrücken nach Steinwerder (75).
 
 Beliebt ist ebenfalls die Route von den Landungsbrücken nach Neuhof (61). Sie bietet einen atemberaubenden Blick auf das pulsierende Hamburger Hafenleben.