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Weihbischof: Bin Ladens Tod ein „Fanal für das Ende von Terror und Gewalt“

Quelle: Katholische Nachrichtenagentur KNA, 3. Mai 2011

 Der Tod von Osama bin Laden ist nach Ansicht des Hamburger Weihbischofs Hans-Jochen Jaschke ein Fanal für das Ende von Terror und Gewalt im Namen Gottes. „Osama bin Laden ist ein Opfer der Schrecken und der Saat der Gewalt geworden, die er über ungezählte Unschuldige gebracht hat“, sagte Jaschke in Hamburg. Christen und Muslime müssten sich darüber einig sein, dass ein solcher Missbrauch des Namens Gottes die Religion beschädige und schließlich ihren Tod bedeute. „Nur ein friedliches Zusammenleben und der Dialog bringt uns weiter“, so Jaschke, der auch Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für den Dialog mit den Muslimen ist.

Zu einem Klima des Misstrauens, das viele Muslime seit den Anschlägen des 11. September 2001 gegenüber dem Islam beklagen, sagte Jaschke: „Christen lassen es nicht zu, dass ein Generalverdacht über Muslime in unserem Land und weltweit ausgesprochen wird.“ Als Bischöflicher Beauftragter für den Dialog mit den Muslimen mache er viele gute Erfahrungen. „Wir sprechen miteinander und spüren, dass wir Vertrauen zueinander haben dürfen.“ Diese Entwicklungen dürften nicht gestört werden.

Er selber habe den 11. September als einen Tag des Schreckens in Erinnerung, sagte der Hamburger Weihbischof. Die Bilder im Fernsehen, die Nachrichten, hätten eine Weltuntergangsangst geweckt. „Besonders bitter war zu hören, dass einer der Hauptattentäter, Muhammed Atta, unter uns in Hamburg gelebt und sich ganz in der Nähe von mir in der Moschee auf dem Steindamm auf das Attentat vorbereitet hat.“

Zu den Reaktionen auf die Ermordung des El-Kaida-Chefs sagte Jaschke: „Viele mögen Erleichterung über den Tod von bin Laden empfinden, Schadenfreude und Triumphgefühle sind nicht angebracht.“ Er empfinde für den Menschen Osama bin Laden Trauer. „Gott möge ihm in all seinen Verirrungen gnädig sein.“ Nur ein Weg der Verständigung auch mit El Kaida könne wirklich weiterführen.