Quelle: Mein Beitrag in der WELT, http://www.welt.de/welt_print/article1140260/Klimawandel-macht-Polar-Rekord-moeglich.html
Auch jede erfolgreiche Reise geht einmal zu Ende. Und so hat jetzt der Bad Bramstedter Expeditionsleiter Arved Fuchs (53) mit seiner Crew Spitzbergen verlassen, um in einer Woche den sicheren Hafen von Tromsö in Norwegen zu erreichen. Anfang Oktober wird der bekannte Abenteurer mit seinem Schiff, dem Haikutter „Dagmar Aaen“, zurück in Deutschland erwartet. Ob er in Hamburg oder in Flensburg festmacht, ist noch nicht entschieden.
Ein weiteres Ziel der im Frühsommer begonnenen Spitzbergen-Tour bestand darin, sich auf die Spuren einer historischen Nordpolexpedition zu begeben. Im Jahr 1912/13 war der Wissenschaftler Herbert Schröder-Stranz aus nicht geklärten Gründen auf der Suche nach der Nordostpassage mit sieben Mitreisenden im Packeis verschollen. Fuchs steuerte seine „Dagmar Aaen“ an der Nordküste Svalbards entlang, fand verfallene Hütten und schließlich Überreste der tragischen Expedition: einen alten Schuh, eine gebrochene Schlittenkufe sowie ein Stück Hanfseil. Diese Fundstücke ließ Fuchs an Ort und Stelle liegen, lediglich ihre exakte Position wurde dokumentiert.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise in die Polarregion war das Jugendcamp „Ice-Climate-Education“, das der Bad Bramstedter erstmals in Kooperation mit dem Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie organisierte. Mitte Juli hatten 14 Jugendliche aus dem In- und Ausland Gelegenheit, sich in Spitzbergen über die schon sichtbaren Folgen des Klimawandels zu informieren. Zu den Teilnehmerinnen gehörte auch Catherina Schlüter von der Erich-Kästner-Gesamtschule in Hamburg. „Ich fand den Unterricht und die Vorträge von Arved Fuchs und Dirk Notz vom Max-Planck-Institut super“, sagt sie. Außerdem sei das Wetter gut gewesen. Tatsächlich schien an mehreren Tagen die Sonne – sogar rund um die Uhr, bei Temperaturen von fünf bis sechs Grad. Andere Schüler lobten die „Internationalität des Camps“, die Fahrt mit dem Haikutter zu einer verlassenen russischen Siedlung und die selbst initiierte Austragung der „nördlichsten Fußballspiele der Welt“.
Ausgewählt wurden die Schüler durch einen Wettbewerb, bei dem sie ihr Wissen und ihre Ideen zum Klimawandel in der Arktis zusammentragen sollten. Zudem mussten sie sehr gut Englisch sprechen können, denn es waren auch Vorlesungen an der Polar-Uni in Longyearbyen geplant. Untergebracht wurden die Nachwuchsforscher in einem Gästehaus auf Spitzbergen, das politisch zu Norwegen gehört.
(Stand: August 2007)
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