In der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis-Kirche (Michel) wird heute am Freitag (17. Juni) eine neue Bischöfin für den Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordelbischen Kirche gewählt. Dazu kommen die 140 Synodalen am Nachmittag ab 16 Uhr im Michel zusammen. Die Wahl wurde erforderlich, weil die bisherige Amtsinhaberin, Maria Jepsen, im Sommer vorigen Jahres zurückgetreten war.
Für das Bischofsamt hat der entsprechende Wahlausschuss zwei Kandidatinnen nominiert: die Kulturbeauftragte der EKD, Dr. Petra Bahr und die Hauptpastorin und Pröpstin Kirsten Fehrs.
Die Synode ist beschlussfähig, wenn zwei Drittel ihrer Mitglieder anwesend sind, also 94 oder mehr. Es wird die Kandidatin neue Bischöfin, die im ersten Wahlgang die Mehrheit aller stimmberechtigten Synodalen auf sich vereinigt, also 71 oder mehr Stimmen. Werden weitere Wahlgänge erforderlich, regelt es das Bischofswahlgesetz im Paragraphen 7 wie
folgt:
Kommt die erforderliche Mehrheit im ersten Wahlgang nicht zustande, so sind ein zweiter und gegebenenfalls ein dritter Wahlgang unter Beachtung des § 6 mit Ausnahme der Absätze 2, 3 und 5 durchzuführen.
( 2 ) Kommt bei einem Wahlvorschlag mit mehreren Namen in einem dritten Wahlgang die gemäß Absatz 1 Nr. 2 erforderliche Mehrheit nicht zustande, so scheidet nach diesem und bei jedem folgenden Wahlgang die Kandidatin bzw. der Kandidat mit der jeweils geringsten Stimmenzahl aus.
( 3 ) 1 Kommt die gemäß den Absätzen 1 und 2 erforderliche Mehrheit nicht zustande, so erklärt die Präsidentin bzw. der Präsident der Synode die Wahlhandlung für beendet und stellt fest, dass die Wahl einer Bischöfin bzw. eines Bischofs nicht zustande gekommen ist. 2 Der Wahlausschuss hat einen neuen Wahlvorschlag nach Maßgabe des § 5 zu unterbreiten.“
Die 1966 in Lüdenscheid geborene Petra Bahr studierte nach einer journalistischen Ausbildung von 1989 bis 1996 Evangelische Theologie und Philosophie in Münster, Bonn und Jerusalem. Nach einem kurzen Umweg in eine Unternehmensberatung war sie von 1999 bis 2005 Referentin für Theologie an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg und Lehrbeauftragte für Theologie und Ethik an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität. 2002 promovierte sie an der Theologischen Fakultät Basel zum Thema
Die 1961 im schleswig-holsteinischen Wesselburen geborene Kirsten Fehrs begann nach dem Abitur das Studium der Evangelischen Theologie in Hamburg. Nach ihrer Ordination im Jahr 1990 war sie zunächst als Gemeindepastorin in Hohenwestedt tätig und entwickelte im Rahmen dessen ein Erwachsenenbildungs-Projekt in ländlicher Region. Es folgten Stationen in Projektpfarrstellen im Kirchenkreis Rendsburg und als mehrjährige Leiterin des dortigen Evangelischen Bildungswerkes. Sechs Jahre lang war sie auf einer Projektpfarrstelle im Kirchenkreis Rendsburg in der Personal- und Gemeindeentwicklung beziehungsweise Personalentwicklung in der Nordelbischen Kirche beratend tätig. 2006 wurde Kirsten Fehrs zur Pröpstin im Kirchenkreis Hamburg-Ost gewählt.
Mit diesem Datum nahm sie zugleich ihre Arbeit als Hauptpastorin an der Hauptkirche St. Jacobi auf. Kirsten Fehrs ist seit 1990 verheiratet mit dem Pastor Karsten Fehrs.
Der früheste Zeitpunkt für eine Bekanntgabe des Ergebnisse liegt bei 21 Uhr.