Kirsten Fehrs neue Bischöfin von Hamburg und Lübeck/Lauenburg

                                                                        
Von Edgar S. Hasse
mehr über die Bischofswahl am 17. Juni im Hamburger Michel in der WELT am SONNTAG vom 19. Juni, Hamburg-Ausgabe
Am Ende eines langen Wahlabends im Hamburger Michel brachte es der nordelbische Synodenpräsident auf den Punkt: „Das war ein Wahl-Krimi“.
 Vier Wahlgänge bedurfte es, bis Kirsten Fehrs, 49, Hamburger Hauptpastorin und Pröpstin, zur Bischöfin für den Sprengel Hamburg und Lübeck/Lauenburg gewählt wurde und damit zur Nachfolgerin von Maria Jepsen. Sie steht damit an der Spitze von 900 000 evangelischen Christen.
 
Dazu heißt es in der Presseerklärung der Nordelbischen Kirche:

Neue Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck ist
Kirsten Fehrs. Die bisherige Pröpstin und Hauptpastorin in Hamburg St.
Jacobi erreichte im vierten Wahlgang die erforderliche Stimmenmehrheit.
Sie erhielt 97 Stimmen der 118 abgegebenen Stimmen. Nach der
Gesetzeslage waren 71 Stimmen erforderlich. Dr. Petra Bahr war nach dem
dritten Wahlgang ausgeschieden, da keine der beiden Kandidatinnen die
erforderliche Mehrheit der Stimmen erhielt.

Fehrs tritt damit im Bischofsamt die Nachfolge von Maria Jepsen an, die
als erste lutherische Bischöfin der Welt die Aufgabe im damaligen
Sprengel Hamburg wahrgenommen hatte. Jepsen war im Sommer vergangenen
Jahres nach 17-jähriger Amtszeit zurückgetreten.

„Kirsten Fehrs ist als Hauptpastorin und Pröpstin in Hamburg durch und
durch nordelbisch, sie kennt also Stadt und Land und wird die Belange
unserer Kirche deshalb authentisch und mit der dem Amt angemessenen
Würde ausüben“, sagte Synodenpräsident Hans-Peter Strenge nach
Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Neben dem Glückwunsch für die neue
Bischöfin zollte er ihrer Mitkandidatin Dr. Petra Bahr großen Respekt,
sich zur Wahl gestellt zu haben. Bahr habe als Kulturbeauftragte der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) andere große Aufgaben vor
sich, für die er ihr viel Erfolg und Gottes Segen wünsche, sagte
Strenge.

Auch das Bischofskollegium der Nordelbischen Kirche sprach der
Neugewählten seine Glückwünsche aus. Der Vorsitzende der
Kirchenleitung, Bischof Gerhard Ulrich, verband seinen Glückwunsch mit
einem Vers aus dem 1. Thimotheusbrief: „Das ist gewisslich wahr: Wenn
jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt eine hohe Aufgabe.“ Diese
erfülle die neue Bischöfin Kirsten Fehrs in hervorragender Weise. „Sie
ist eine reflektierte Theologin und brilliante Predigerin. Ich freue
mich darauf mit ihr unsere Kirche zukunftsfähig zu gestalten“, so der
Bischof.

Der ständige bischöfliche Stellvertreter im Bischofsamt des Sprengels
Hamburg und Lübeck, Propst Jürgen F. Bollmann, sagte: „Ich gratuliere
Frau Fehrs sehr herzlich zu ihrer Wahl. Ich freue mich darüber, dass der
Sprengel nun in absehbarer Zeit wieder eine einsatzfreudige Bischöfin
hat. Sie kennt die Herausforderungen, vor denen wir
gesellschaftspolitisch in der Metropolregion und kirchlich in der
werdenden Nordkirche stehen. Mit Gottes Segen werden wir gemeinsam die
uns gestellten Aufgaben angehen. Darauf freue ich mich.“ Bollmann
hatte das Amt nach dem Rücktritt von Maria Jepsen seit dem Sommer 2010
geleitet.

Zum Wahlergebnis äußerte sich ebenso der Bischofsbevollmächtigte im
Sprengel Schleswig und Holstein, Gothart Magaard: „Ich freue mich auch
persönlich auf die Zusammenarbeit mit Kirsten Fehrs im
Bischofskollegium. Mit ihren vielfältigen Fähigkeiten und Erfahrungen
als Pastorin und Pröpstin in Stadt und Land und Mitgestalterin der
bisherigen Veränderungsprozesse in unserer Kirche ist sie eine große
Bereicherung.

Bischofswahl Hamburg: So läuft heute die Wahl im Michel zwischen Kirsten Fehrs und Petra Bahr ab

Aus der Pressemitteilung der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, 17. Juni 2011
 

 

 In der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis-Kirche (Michel) wird heute am Freitag (17. Juni) eine neue Bischöfin für den Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordelbischen Kirche gewählt. Dazu kommen die 140 Synodalen am Nachmittag ab 16 Uhr im Michel zusammen. Die Wahl wurde erforderlich, weil die bisherige Amtsinhaberin, Maria Jepsen, im Sommer vorigen Jahres zurückgetreten war.

Für das Bischofsamt hat der entsprechende Wahlausschuss zwei Kandidatinnen nominiert: die Kulturbeauftragte der EKD, Dr. Petra Bahr und die Hauptpastorin und Pröpstin Kirsten Fehrs.

Die Synode ist beschlussfähig, wenn zwei Drittel ihrer Mitglieder anwesend sind, also 94 oder mehr. Es wird die Kandidatin neue Bischöfin, die im ersten Wahlgang die Mehrheit aller stimmberechtigten Synodalen auf sich vereinigt, also 71 oder mehr Stimmen. Werden weitere Wahlgänge erforderlich, regelt es das Bischofswahlgesetz im Paragraphen 7 wie

folgt:

 

 

Kommt die erforderliche Mehrheit im ersten Wahlgang nicht zustande, so sind ein zweiter und gegebenenfalls ein dritter Wahlgang unter Beachtung des § 6 mit Ausnahme der Absätze 2, 3 und 5 durchzuführen. 

Die 1961 im schleswig-holsteinischen Wesselburen geborene Kirsten Fehrs begann nach dem Abitur das Studium der Evangelischen Theologie in Hamburg. Nach ihrer Ordination im Jahr 1990 war sie zunächst als Gemeindepastorin in Hohenwestedt tätig und entwickelte im Rahmen dessen ein Erwachsenenbildungs-Projekt in ländlicher Region. Es folgten Stationen in Projektpfarrstellen im Kirchenkreis Rendsburg und als mehrjährige Leiterin des dortigen Evangelischen Bildungswerkes. Sechs Jahre lang war sie auf einer Projektpfarrstelle im Kirchenkreis Rendsburg in der Personal- und Gemeindeentwicklung beziehungsweise Personalentwicklung in der Nordelbischen Kirche beratend tätig. 2006 wurde Kirsten Fehrs zur Pröpstin im Kirchenkreis Hamburg-Ost gewählt.
Mit diesem Datum nahm sie zugleich ihre Arbeit als Hauptpastorin an der Hauptkirche St. Jacobi auf. Kirsten Fehrs ist seit 1990 verheiratet mit dem Pastor Karsten Fehrs.

 

( 2 ) Kommt bei einem Wahlvorschlag mit mehreren Namen in einem dritten Wahlgang die gemäß Absatz 1 Nr. 2 erforderliche Mehrheit nicht zustande, so scheidet nach diesem und bei jedem folgenden Wahlgang die Kandidatin bzw. der Kandidat mit der jeweils geringsten Stimmenzahl aus.

( 3 ) 1 Kommt die gemäß den Absätzen 1 und 2 erforderliche Mehrheit nicht zustande, so erklärt die Präsidentin bzw. der Präsident der Synode die Wahlhandlung für beendet und stellt fest, dass die Wahl einer Bischöfin bzw. eines Bischofs nicht zustande gekommen ist. 2 Der Wahlausschuss hat einen neuen Wahlvorschlag nach Maßgabe des § 5 zu unterbreiten.“

Die 1966 in Lüdenscheid geborene Petra Bahr studierte nach einer journalistischen Ausbildung von 1989 bis 1996 Evangelische Theologie und Philosophie in Münster, Bonn und Jerusalem. Nach einem kurzen Umweg in eine Unternehmensberatung war sie von 1999 bis 2005 Referentin für Theologie an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg und Lehrbeauftragte für Theologie und Ethik an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität. 2002 promovierte sie an der Theologischen Fakultät Basel zum Thema

 

Die Darstellung des Undarstellbaren“. Seit Januar 2006 ist Petra Bahr die erste Kulturbeauftragte des Rates der EKD und Leiterin des Kulturbüros in Berlin. Sie hat ihr Vikariat in Berlin-Wedding abgeleistet und ist Pfarrerin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO). Seit 1996 ist sie verheiratet mit Prof. Dr. Hans Michael Heinig. Das Ehepaar hat einen 3-jährigen Sohn.

 

  

Die 1961 im schleswig-holsteinischen Wesselburen geborene Kirsten Fehrs begann nach dem Abitur das Studium der Evangelischen Theologie in Hamburg. Nach ihrer Ordination im Jahr 1990 war sie zunächst als Gemeindepastorin in Hohenwestedt tätig und entwickelte im Rahmen dessen ein Erwachsenenbildungs-Projekt in ländlicher Region. Es folgten Stationen in Projektpfarrstellen im Kirchenkreis Rendsburg und als mehrjährige Leiterin des dortigen Evangelischen Bildungswerkes. Sechs Jahre lang war sie auf einer Projektpfarrstelle im Kirchenkreis Rendsburg in der Personal- und Gemeindeentwicklung beziehungsweise Personalentwicklung in der Nordelbischen Kirche beratend tätig. 2006 wurde Kirsten Fehrs zur Pröpstin im Kirchenkreis Hamburg-Ost gewählt.

Mit diesem Datum nahm sie zugleich ihre Arbeit als Hauptpastorin an der Hauptkirche St. Jacobi auf. Kirsten Fehrs ist seit 1990 verheiratet mit dem Pastor Karsten Fehrs.

Der früheste Zeitpunkt für eine Bekanntgabe des Ergebnisse liegt bei 21 Uhr.

Lübecker Märtyrer: 9000 Besucher und 20 Bischöfe zu ökumenischem Ereignis erwartet

 

Von Edgar S. Hasse

(Quelle: WELT, 16. Juni 2011)

Mindestens 9000 Besucher, 60 Reisebusse mehr als 20 katholische und evangelische Bischöfe werden nächste Woche in Lübeck erwartet. Am 25. Juni verwandelt sich die Parade der Hansestadt in einen sakralen Ort, an dem die römisch-katholische Kirche unter freiem Himmel drei ehemalige Lübecker Kapläne selig spricht. Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sind damit als „Blutzeugen“ ihres Glaubens besonderer regionaler Verehrung würdig, weil sie gegen das NS-Regime kämpften und diesen Einsatz mit dem Leben bezahlen mussten. Für den vierten Märtyrer, den evangelischen Geistlichen Karl Friedrich Stellbrink, gibt es unter Beteiligung der evangelischen Kirche ein ehrendes Gedenken, da die Praxis der Selig- und Heiligsprechung bei den Protestanten nicht üblich ist. Bereits am 24. Juni findet zusätzlich ein evangelischer Gedenkgottesdienst in der Lübecker Lutherkirche statt.

„Diese vier Männer zeigen, dass es damals das andere Deutschland gab, das sich nicht gebeugt hat“, sagte der langjährige Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, der „Welt“. Die Seligsprechung und das ehrende Gedenken werde die Ökumene weiter festigen, betonte Erzbischof Werner Thissen am Mittwoch in Lübeck. Als Gäste erwartet werden auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) und Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD).

Die feierliche Zeremonie beginnt am Sonnabend in einer Woche um 11 Uhr mit einem Pontifikalamt und den Kardinälen Walter Kasper und Angelo Amato sowie Erzbischof Werner Thissen und Bischof Franz-Josef Bode. Von 13 Uhr an folgt ein Fest der Begegnungen auf der Domwiese. Der Sender Bibel TV überträgt das Pontifikalamt live.

Die vier Geistlichen waren am 10. November 1943 im Drei-Minuten-Takt durch das Fallbeil eines NS-Henkers im Hamburger Untersuchungsgefängnis Holstenglacis hingerichtet worden. Sie bildeten nach Ansicht von Historikern die einzige kirchliche Widerstandsgruppe, die über konfessionelle Grenzen hinaus ökumenisch aktiv war. Als die NS-Diktatur immer mehr Schrecken verbreitete, konfessionelle Kindergärten und Schulen in Lübeck geschlossen wurden, fanden sich die vier Männer zusammen.

Höhepunkt ihrer Aktivitäten bildete die gemeinschaftliche Vervielfältigung und Verbreitung der Predigten des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen, in denen er unter anderem die Tötung „lebensunwerten Lebens“ geißelte. Nur kurze Zeit nach den Verteilaktionen wurden die vier Lübecker von der Gestapo verhaftet. Hitler persönlich griff in die Formulierung der Anklageschrift ein und tilgte jeden Bezug zum Bischof von Münster, um keine Gegenreaktionen des Würdenträgers zu provozieren. Die Anklage lautete schließlich auf „Rundfunkverbrechen“, „Zersetzung der Wehrkraft“, „landesverräterische Feindbegünstigung“ und „Verstoß gegen das Heimtückegesetz“.

Erzbischof Werner Thissen war es, der 2004 die Initiative zur Seligsprechung der drei Lübecker Kapläne ergriff. Papst Benedikt XVI. entschied relativ zügig – die offizielle Seligsprechung wird nun das herausragende kirchliche Ereignis des Jahres in Lübeck. In besonderer Weise hat Kardinal Walter Kasper Leben und Werk der Lübecker Märtyrer wach gehalten. Er hält bei der Zeremonie die Predigt, während der evangelische Bischof Gerhard Ulrich – als Zeichen ökumenischer Verbundenheit – ein geistliches Wort an die Gläubigen richtet.

 

„MS Europa“: Gourmet-Event Pfingsten 2011 in Bordeaux

(Quelle: Welt am Sonntag, 12. Juni 2011)

Von Edgar S. Hasse

Die Passagiere und geladenen Gäste der MS „Europa“ erwartet an diesem Pfingstwochenende im Hafen von Bordeaux ein ganz besonderes Erlebnis: Mehr als 30 renommierte Köche, Winzer, Chocolatiers, Patissiers und Fromagiers aus ganz Europa verwandeln unter französischem Himmel das Lido-Deck für mehrere Stunden in eine Genussmeile und zeigen ihre Kunst. Insgesamt zwölf mobile Kochstände werden auf diesem Deck des Fünf-Sterne-plus-Schiffes aufgebaut. Die besondere logistische Herausforderung an die Organisation solch eines Events besteht darin, dass nur wenig Zeit für den Auf- und Abbau bleibt. Denn am nächsten Tag soll die „Europa“ ihren Kurs Richtung Hamburg fortsetzen. Dann heißt es wieder: Alle insgesamt 30 Akteure und Technik von Bord.

Der gesamte Beitrag unter:

http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article13426028/Der-Traumschiff-Versorger.html

Bischöfinnen-Wahl: Die erste gemeinsame Auftritt der Kandidatinnen Kirsten Fehrs und Petra Bahr

Von Edgar S. Hasse  (Quelle: WELT, 9. Juni 2011)

Wenn es nach den Planungen der Nordelbischen Kirche geht, hat der Sprengel Hamburg und Lübeck am 17. Juni, gegen 21 Uhr, eine neue Bischöfin und damit eine Nachfolgerin von Maria Jepsen. Das 140-köpfige Kirchenparlament (Synode) entscheidet an diesem Tag im Hamburger Michel, ob entweder die Hamburger Hauptpastorin Kirsten Fehrs (49) oder die EKD-Kulturbeauftragte Petra Bahr (45) an die Spitze des neuen Metropolensprengels rückt, zu dem rund 900 000 Kirchenmitglieder und 226 Gemeinden gehören. Für den Wahlsieg sind im ersten Wahlgang 71 Stimmen notwendig. Synodenpräsident Hans-Peter Strenge sagte am Mittwoch bei der Vorstellung der beiden Kandidatinnen – einen männlichen Mitbewerber gibt es nicht -, dass „zwei starke Frauen“ zur Wahl stehen. Für den Fall, dass mehrere Wahlgänge notwendig seien und der gesetzte Termin von 21 Uhr überschritten werde, verwies Strenge schmunzelnd auf das Hans-Albers-Lied „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ und damit auf das zeitlich wohl maximale Limit. In den vergangenen Wochen hatten sich die beiden Kandidatinnen der Synode jeweils mit einer Predigt und einem theologischen Vortrag präsentiert.

Neben diesen Auftritten gelten nach Strenges Angaben inhaltliche Positionen, aber auch die „Herkunft“ der Bewerberinnen den Kirchenparlamentariern als wichtiges Entscheidungskriterium. Der Wahlausgang wird kirchenintern als völlig offen bewertet, weil größere Differenzen zwischen der Nordelbierin und der Berlinerin kaum festzustellen sind. Immerhin ließen sie am Mittwoch unterschiedliche Positionen in der Frage der Präimplantationsdiagnostik (PID) erkennen, die von Bahr prinzipiell abgelehnt, von Fehrs im Einzelfall aus seelsorgerlichen Erwägungen für sinnvoll erachtet werden kann. Der Versuch eines diskursiven Wahlkampfes ist von außen bislang jedenfalls nicht einmal im Ansatz zu erkennen. Beide Kirchenfrauen lernten einander übrigens erst vor wenigen Tagen persönlich kennen.

Kirsten Fehrs, Hauptpastorin an St. Jacobi und Pröpstin in Deutschlands größtem Kirchenkreis Hamburg-Ost, stammt aus Wesselburen, ist mit einem Pastor verheiratet und hat als Seelsorgerin und Predigerin von Format mit ihrer nordelbischen Laufbahn und Strukturkenntnis als leitende Personal- und Gemeindenentwicklerin einen deutlichen Heimvorteil. Petra Bahr wurde in Lüdenscheid geboren, ist mit einem Jura-Professor verheiratet und sammelte als promovierte Theologin Erfahrungen an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft. Seit 2006 arbeitet sie als EKD-Kulturbeauftragte. Sie kann mit einer Außenperspektive punkten. Im Falle einer Wahl ist beiden die Fortsetzung des ökumenischen und interreligiösen Dialogs sowie das sozialethische Engagement in Hamburg und Lübeck wichtig. Kandidatin Fehrs: „Den Religionen eint eine Kultur der Barmherzigkeit und der Versöhnung.“ Dies in Kitas, Religionsunterricht, Diakonie und Arbeitswelt alltagstauglich zu vermitteln, sehe sie als kirchliche Aufgabe. Und Kandidatin Bahr betonte: „Wir brauchen keinen Kampf der Kulturen, sondern einen Kampf um Kultur.“

Auch missionarisches Engagement ist den beiden Theologinnen wichtig. Als Anknüpfungspunkte gelten der Hamburgerin Fehrs etwa die Pilgerbewegung und damit die Suche der Menschen nach Sinn, während die Berlinerin Bahr sich dafür einsetzen will, die Gottesfrage ins „Stadtgespräch“ zu bringen. Beide Theologinnen repräsentieren somit eine Kirche des Dialogs und der Begegnung. Auch mit den Opfern sexueller Missbrauchsfälle in der Kirche sei das Gespräch zu suchen, betonte Kirsten Fehrs.